Immobilienkauf: die 10 schlimmsten Fehler

Damit aus Freude kein Frust wird

 „Wenn man fast 30 Jahre in der Baufinanzierung tätig ist, bekommt man ein gutes Gefühl, welche Fehler viele Käuferinnen und Käufer von Immobilien machen können. Kleine Falle, große und vor allem teure Wirkung, könnte man sagen“. So formuliert es der Finanzierungsexperte Carsten Busch. Denn es gibt einiges, was man beim Immobilienkauf falsch machen kann.

 Wir sind mit Carsten eine Checkliste durchgegangen, die Ihnen helfen soll, diese womöglich teuren Fehler zu vermeiden.

 

1.    Finanzierungsrahmen im Vorfeld nicht klären

 Die wichtigste und erste Frage lautet immer: Was kann ich mir leisten? Es nutzt nichts sich in hochpreisige Objekte zu verlieben oder Zeit mit der Suche danach zu verschwenden, wenn später die Finanzierung nicht klappt. Deshalb rät Carsten, sich schon im Vorfeld der Suche darüber zu informieren, wie hoch der Kaufpreis maximal sein darf. Einer der wichtigsten Punkte, damit einen die monatliche Darlehensrate nicht erdrückt und die Chance der Finanzierung überhaupt gegeben ist.

 

2.    Keinen Finanzierungsberater in die Immobiliensuche einbinden

Einige wenige Finanzierungsberater bieten kostenlose Unterstützung bei der Immobiliensuche an oder haben selbst Objekte im Portfolio. Das Gute daran: Wenn Sie ein geeignetes Objekt gefunden haben, kann Ihr Berater sofort schauen, ob die Finanzierung machbar ist oder der Kaufpreis stimmt. Busch Baufinanzierung bietet zum Beispiel einen kostenlosen Service zur vereinfachten und zielgerichteten Objektsuche nach Ihren Wunschkriterien. Und das mit Such-Ergebnissen aus allen gängigen Angebotsplattformen.

 

 

3.    Zu wenig oder kein Eigenkapital

Sie können auch eine Immobilie ganz ohne Eigenkapital finanzieren. In vielen Fällen ist das durchaus möglich. Allerdings ist es immer von Vorteil, zumindest die Kaufnebenkosten für Makler, Notar und Grunderwerbsteuer aus eigener Tasche stemmen zu können. Einerseits macht das die Zinskondition attraktiver und andererseits erhöht es die Auswahl möglicher Finanzierungspartner bei den Banken erheblich.

 

4.    Finanzierungsangebote nicht vergleichen

Gehen Sie nicht gleich auf das Finanzierungsangebot Ihrer Hausbank ein. Sie sollten immer einen unabhängigen Finanzierungsberater mit ins Boot holen. Er kann für Sie gezielt die Banken heraussuchen, die eine Finanzierung am wahrscheinlichsten begleiten und darunter die mit der besten Zinskondition für Sie finden. Denn die Angebote können sehr unterschiedlich ausfallen, was oft viele tausend gesparte oder zu viel gezahlte Euros bedeutet. Achten Sie bei der Finanzierungsberatung auch auf langjährige Erfahrung und Qualität. Die Konditionen vermeintlich „kleiner“ Finanzierungsberater sind manchmal sogar besser als die von großen Internetportalen, und die Begleitung Ihres Projekts ist meist viel persönlicher.

5.    Zu "knappe" Finanzierung

Hier kommt Punkt eins wieder ins Spiel. Bei der Immobilienfinanzierung sollten Sie sich Reserven und etwas "Spielraum" einplanen. Denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, sei es das Auto geht kaputt, oder man fällt wegen Krankheit länger beim Job aus. Auch den gewohnten Lebensstil sollten Sie hinterfragen. Worauf kann ich verzichten, und was möchte ich keinesfalls missen und mir auch weiter leisten können? Darüber sollten Sie sich vor einem Kauf im Klaren sein, sonst führt der Weg in die Traumimmobilie später im Alltag schnell zum Frust.

 

6.    Sanierungs- oder Modernisierungsbedarf bei Bestandsimmobilien nicht miteinkalkulieren

Gleiches gilt beim Kauf eines Sanierungs- oder Modernisierungsobjekts. Rechnen Sie sich die entstehenden Kosten nicht schön! Denn das kann am Ende viele Nerven kosten, wenn bei nötigen Maßnahmen das Geld fehlt. Und Nachfinanzierungen sind nicht immer einfach und meist teuer. Recherchieren Sie deshalb auch die Renovierungs-Historie der betreffenden Immobilie. Was genau wurde wann renoviert? Durch die neuen Vorschriften im Gebäudeenergiegesetz können auch – trotz Zuschüssen und Fördermaßnahmen – erhebliche Kosten auf Sie zukommen. Berücksichtigen Sie diese in jedem Fall bei Ihrer Kalkulation. Auch hier kann ein guter Finanzierungsberater zur Seite stehen, der Ihnen mehr über mögliche Förderprogramme und Sonderkonditionen erzählen kann.

 

7.    Bei Immobilien zur Kapitalanlage nicht auf Qualität und Finanzierung schauen

Objekte, die der Kapitalanlage dienen, werden bei der Finanzierung von Banken anders behandelt als solche zum Selbstbezug. Auch die Zinskonditionen weichen von denen selbst bewohnter Häuser oder Wohnungen ab. Oft haben gute Finanzierungsberater auch Immobilien zur Kapitalanlage im Angebot. Ein großer Vorteil ist, dass seriöse Institute die Geldanlage für ihre Kunden im Vorfeld genau unter die Lupe nehmen und berechnen können, ob sich die Investition lohnt oder Sie besser die Finger davon lassen sollten. Bei seriösen Angeboten sind oft auch schon regionale Banken mit im Boot, die das Finanzierungsobjekt im Vorfeld geprüft haben und oft gute Finanzierungsmöglichkeiten anbieten. So haben Sie schnell Gewissheit, ob eine vermeintlich gute Kapitalanlage wirklich hält, was sie verspricht

 

8.    Alternative Lagen und Objekte nicht berücksichtigen  

Es gibt Lagen, da wollen alle hin. Entsprechend klein ist das Angebot an Immobilien und entsprechend hoch sind die Preise. Deshalb lohnt es sich durchaus, den Suchradius zu erweitern. Oft sind alternative Stadtlagen zwar noch nicht hipp, sind aber in einer guten Entwicklung dahin. Hier sind die Preise oft (noch) deutlich günstiger als in den angesagten Quartieren. Auch im ländlicheren Raum lohnt ein Blick in die Nachbarkommune oder den Nachbarkreis. Zwar löst man sich oft nur ungern aus dem gewohnten Umfeld, gerade wenn schulpflichtige Kinder zum Haushalt gehören. Aber manchmal kann der Wechsel des Wohnumfelds auch sehr bereichernd sein. Und die Preisunterschiede können schon im wenigen Kilometer entfernten Umland mehrere tausend Euro ausmachen.

 

9.    Erwerb und Entscheidung unter Zeitdruck

Lassen Sie sich nicht hetzen! Die richtige Immobilie zu finden, braucht manchmal etwas Geduld. Wenn Sie Ihre Kaufentscheidung unter Zeitdruck treffen, könnten Sie das später bereuen. Prüfen Sie gerade Bestandsimmobilien auf deren Bausubstanz, wenn möglich auch mit einem Gutachter oder vielleicht einem befreundeten Architekten. Auch ein Preisvergleich über einen gewissen Zeitraum gibt Ihnen ein gutes Gefühl, ob der Kaufpreis berechtigt ist. Ein guter Finanzierungsberater wird Ihnen übrigens kostenlos und unverbindlich eine Marktpreiseinschätzung der Banken für Ihre Wunschimmobilie erstellen.

 

10. Möglichkeit oder Bedarf einer geänderten Lebenssituation beim Kauf außer Acht lassen 

In der heutigen Zeit verändern sich die Lebensumstände manchmal schnell – ob gewollt oder ungewollt. Daran sollten Sie auch beim Immobilienkauf denken. Ist das Haus oder die Wohnung groß genug, wenn sich Nachwuchs einstellt? Wie ist das Wohnumfeld? Passt es auch zu veränderten Lebenssituationen? Auch ein Blick auf die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs sollten Sie vor allem in ländlichen Regionen nicht außer Acht lassen. Und bereits in mittleren Jahren macht es durchaus Sinn, sich mit dem Thema Barrierefreiheit oder Möglichkeiten eines altersgerechten Umbaus der Immobilie auseinanderzusetzen.

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